Farbphotographien:
Kassel 1939
Die Bilder gehören zu den wenigen
Farbphotographien der unzerstörten Stadt. Da die Serie anläßlich
des „1. Großdeutschen Reichskriegertages“ aufgenommen wurde,
sind die Häuserzeilen allerdings häufig durch Fahnen verdeckt.
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Blick vom Wilhelmshöher Platz in die
Obere Königsstraße
Im Vordergrund das Eckhaus
Königsstraße 2: Im Kern um 1806 errichtet, die Fassade um 1895 stark
verändert. Um 1900 Kaisercafé,
nach 1918 Café Hessenland. Ab
1929 befanden sich hier TaW
(Theater am Wilhelmshöher Platz), Königsschänke
und das Nachtkabarett Perle. Hier
traten u.a. Otto Reutter und Joachim Ringelnatz auf.
Im Hintergrund erkennt man die Türme
der Martinskirche (1889-92), rechts daneben ist das hohe Dach des Rathauses
(1905-09) teilweise sichtbar.
Königsplatz
Blick von der Oberen
Königsstraße zur Kölnischen Straße; an der Ecke das ehem.
Wohnhaus des Hofstukkateurs Johann Michael
Brühl (um 1770) mit seiner reich dekorierten Fassade. Das an der
gegenüberliegenden Straßenecke sichtbare Bankhaus Werthauer
(1908/09) sprengt bereits die Dimensionen des Platzes.
Blick vom Königsplatz in die Obere
Königsstraße
Links das 1911 errichtete Geschäftshaus
des Hessischen Bankvereins (heute Commerzbankgebäude)
mit dem UFA-Kino, auf der rechten Seite das Haus Obere Königsstraße
51, zwischen den Fahnen gerade noch sichtbar das Portal des Lyceum
Fridericianum (1779, drittes Haus von rechts, Nr. 47).
Im Hintergrund der Turm des Hessischen Landesmuseums
(1909-13 von Theodor Fischer).
Blick vom Königsplatz in die
Kölnische Straße
Das Erdgeschoß des 1943 ausgebrannten
und danach abgebrochenen Bankhauses Werthauer ist heute noch vorhanden;
Figurengruppe und Brunnen am Bankeingang stammen von dem Bildhauer Wilhelm Nida-Rümelin.
Im weiteren Straßenverlauf fällt der Blick auf das Haus
Kölnische Straße 8 / Ecke Spohrstraße,
ein 1825 vom Maurermeister Andreas Krause für sich selbst errichtetes
repräsentatives Wohnhaus mit Säulenportal.
Blick vom Friedrich-Wilhelms-Platz in die
Kurfürstenstraße
Links an der Ecke zwischen
Kurfürstenstraße und Kölnischer Straße das Gebäude
der 1869 gegründeten Kunstgewerbeschule (ab 1933 Staatliche
Meisterschule des Deutschen Handwerks). Die gesamte Häuserzeile entstand
in den 1870er Jahren. Entsprechend der Lage am 1854-57 errichteten Bahnhof
siedelten sich hier zumeist Hotels an. Zum Zeitpunkt der Aufnahme befand sich
außerdem im Gebäude Kurfürstenstraße
7 die Kasseler Filiale der Reichsbank (Nr. 7, das 4. Gebäude von links,
neben dem Eckhaus am Bahnhofsplatz). Im Hintergrund das fast vollständig
verhüllte Bahnhofsgebäude.
Bahnhofstraße aus Richtung
Lutherplatz
Am rechten Bildrand angeschnitten das Haus
Bahnhofstraße 2, daneben Nr. 4. Am Ende der Straße fällt der
Blick auf den von Fahnen vollständig verhüllten Bahnhof. Das
Türmchen am Ende der Straßenzeile gehört zum Eckhaus am
Bahnhofsplatz, dem Hotel Kaiserhof (Nr. 24; 1885/86), in dessen Saal sich
damals das Palast-Kino befand. Die
drei großen Giebel, welche unterhalb der nächsten
Straßenlaterne sichtbar sind, gehören zur Weinhandlung Gundelach (1786 gegründet), der sog. Weinkirche (Nr. 22): Der Neubau im
aufstrebenden Bahnhofsviertel entstand 1862/63 nach Plänen des bedeutenden
Kasseler Neugotikers G. G. Ungewitter;
die bemerkenswerten Backsteingewölbe der Weinkeller sind einschließlich
zahlreicher originaler Fässer bis heute erhalten.